Gruppe 5

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# Kreuzweg Stationen

Gruppe 5

12. Station: Christus am Kreuz

In der Gruppe der Kreuzigung sammeln sich alle Bewegungen und Formen zu einer mächtigen, vollplastischen und damit vollräumlichen Gestalt. Das vertikale Element ist vorherrschend, das sich in harten, pfahlartigen Gebilden empor reckt und die höchste Höhe aller Stationen erreicht. Das Zeichen des Kreuzes ist hier in seiner Erhebung und Aufrichtung zugleich verbunden mit der breiten, lagernden Form der Dornenkrone. Dies vollzieht sich so, dass Teile der Krone zugleich Querbalken des Kreuzes werden. Unter der Krone, am höchstragenden Balken formt sich der Leib Christi heraus. Er wird dann überdeckt und unterbrochen durch das mächtige, waagerechte Viereck des Lendentuches, das dann aber die kraftlos hängenden Beine Christi um so schmerzhafter menschlich erscheinen lässt.

Der gekreuzigte Herr ist von anderen Gestalten umgeben, von jenen Getreuen unter dem Kreuz und von den mitgekreuzigten Schächern, die sich im Tiefenraum der Gruppe abzeichnen. Dies alles ist wieder nicht eine Illustration des geschichtlichen Geschehens von Golgatha. Die Zeichenhaftigkeit ist hier zu einem Monument geworden. Es ist ein Monument des Todes, in dem etwas von Kerker, Gitter, Stacheldraht ist, in dem das Grauenvolle des Sterbens zu harter Expression kommt. Es ist zugleich ein Monument der Vollbringung, Vollendung, in dem mit Macht der Sinn allen Todes im Tode Christi gedeutet wird. Die Gruppe der Kreuzigung erhebt sich wie eine Architektur aus Kreuzen, sie steht frei im Raum und ist mit ihrer Umschlossenheit von der Dornenkrone ein Hinweis, ein geistiges Vorbild zum Altar.

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