08/08/2024 0 Kommentare
Gedenkinschrift für Helmuth James v. Moltke
Gedenkinschrift für Helmuth James v. Moltke
# Blutzeugen Texte
Gedenkinschrift für Helmuth James v. Moltke
Der evangelische Christ Helmuth James Graf von Moltke wird nun in der katholischen Gedenkkirche Maria Regina Martyrum besonders geehrt. Seine Name wurde in der Krypta der Kirche in die Gedenkplatte eingetragen, die an die Blutzeugen erinnert, "denen das Grab verweigert wurde". Der Name Moltkes steht damit in enger Verbindung mit denen von P. Alfred Delp SJ, Dompropst Bernhard Lichtenberg und Dr. Erich Klausener. Moltke wurde am 23. Januar 1945 in der Hinrichtungsstätte Plötzensee ermordet. In den Monaten der Gefangenschaft in Berlin-Tegel hat sich zwischen ihm und dem Jesuitenpater Alfred Delp eine Freundschaft entwickelt, die über die konfessionellen Grenzen hinweg ihren Grund in dem gemeinsamen christlichen Bekenntnis hatte. Die neue Gedenkinschrift würdigt diese "ökumenische Gemeinde in Fesseln", die im Angesicht des Todes Maßstäbe gesetzt hat. Die Namen Moltke und Delp, die nun auf der Gedenkplatte der Krypta wieder ganz nahe beieinander stehen, stehen für den ökumenischen Geist, der die christliche Gedenkarbeit in Plötzensee inspiriert. Seit vielen Jahren ist hier der von Papst Johannes Paul II. geprägte Begriff der "Ökumene der Märtyrer" ein wichtiger Aspekt der Gebete, Gottesdienste, Vortragsveranstaltungen und Begegnungen. [singlepic id=82 w=320 h=240 float=none] Mit der neuen Inschrift zum Gedenken an Helmuth James Graf von Moltke ist am Beginn des Jubiläumsjahres der Gedenkkirche in Berlin Charlottenburg-Nord ihre Bedeutung als "zentrale Gedenkstätte der deutschen Katholiken" unterstrichen worden. Die Kirche wurde 1963 geweiht und gilt dem Gedenken "aller Christen, die während der Herrschaft des Nationalsozialismus in den Jahren 1933 bis 1945 um der Glaubens- und Gewissensfreiheit willen ihr Leben als Opfer hingegeben haben". An keinem anderen Ort wird in dieser umfassenden und die Grenzen der katholischen Konfession überschreiten Weise der Blutzeugen gedacht.
Lutz Nehk
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