Delp und Moltke

Sie sind “Märtyrer der Ökumene” geworden

Der evangelische Christ Helmut James Graf von Moltke und der katholische Jesuitenpater Alfred Delp stehen in Plötzensee für die Ökumene. Die geistliche Freundschaft, die sich in der Zeit ihrer Gefangenschaft durch die Gefängnismauer hindurch entwickelt hat, ist die Inspiration der ökumenischen Gedenkarbeit, die an der katholischen Gedenkkirche Maria Regina Martyrum und der evangelischen Gedenkkirche Plötzensee geleistet wird.

 

Eine ökumenische Gemeinde in Fesseln

Eine Predigt von Professor Dr. Günter Brakelmann in dem Gottesdienst zur Gründung des “Ökumenischen Gedenkzentrums Plötzensee” am 22. Januar 2009

“… Moltke und Delp haben uns vorgelebt, dass beides zusammengehört: das Zeugnis des Glaubens u n d die politische Mitverantwortung für – wie sie es selbst gesagt haben: für personale Freiheit und soziale Gerechtigkeit. Die Gegenspieler Gottes verabschieden sich nicht von selbst aus der Geschichte, sie können nur überwunden werden durch das Zeugnis des Wortes und durch das Zeugnis der Tat lebendiger, politisch handlungsorientierter Christen. Noch einmal: Die Märtyrer der Kirche stellen an die heutige Kirche immer wieder die Frage, ob sie, die Kirche, bei ihrer zentralen geistlichen Sache ist, und sie stellen an die zeitgenössischen Christen die Frage, ob sie ihr politisches Mandat für eine humanere, freiheitlichere und gerechtere Welt wahrnehmen. Unsere Erinnerung an sie, unsere Verehrung für sie wird zur kritischen Herausforderung an uns selbst, ob auch wir einüben, was sie getrieben hat: das Bekennen Gottes in seinem Sohn Jesus Christus und die Hinwendung zum Dienst an einer menschenwürdigen Welt. Dies sind wir unseren Lehrern schuldig.”

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 Alfred Delp – Ansätze einer ökumenischen Theologie und Praxis

Ein Vortrag von Pfarrer Dr. Petro Müller im Ökumenischen Gedenkzentrum Plötzensee am 29. April 2010 

” … Unter dem Terror des NS-Regimes und angesichts des Todes fanden Katholiken und Protestanten leichter zusammen, sie entdeckten den gemeinsamen Kern des christlichen Glaubens, diese später entdeckte und auch von Päpsten formulierte Wahrheit: „Das, was uns verbindet, ist viel stärker als das, was uns trennt“ (Johannes XXIII; Johannes Paul II.). Kontroverse dogmatisch-theologische Fragen rückten eher in den Hintergrund, die Einheit in Christus, sein Erbe, seine Liebe, sein Dienst an den Menschen sollte zum Grundkonzept eines neuen Deutschland in einem befriedeten Europa werden. …”

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