Im Land der Gottlosen
Sonntag, 20. Januar 20913
16.00 Uhr in der Gedenkkirche Maria Regina Martyrum
Anlässlich des 50. Jahrestages der Weihe der Gedenkkirche Maria Regina Martyrum zeigt das “artEnsemble Theater Bochum”
“Im Land der Gottlosen”
Tagebuch und Briefe aus der Haft 1944/45 von Helmuth James von Moltke
Gespielt und szenisch eingerichtet von Jürgen Larys und Susanne Hocke
Wissenschaftliche Beratung: Prof. Günter Brakelmann
120 Minuten, keine Pause
Eintritt: 10,00 € – Karten sind im Klosterladen erhältlich
Diese Aufführung benutzt als Texte ausschließlich Originaldokumente, Auszüge aus dem Tagebuch aus der Haft 1944/45, Briefe an Freya von Moltke aus der Haft und einen Brief von Freya von Moltke an Helmuth James von Moltke.
Helmuth James von Moltke war führender Kopf des „Kreisauer Kreises“, einer Widerstandsgruppe, die sich vor allem der Entwicklung von Zukunftsperspektiven für ein Deutschland nach dem Ende des Faschismus widmete. In der Haft vertiefte Moltke seine Beziehung zum Christentum. Die Aufführung ist somit auch Dokument eines theologisch fundierten unbeugsamen geistigen Widerstands gegen die Unmenschlichkeit
Die konkrete Spielsituation ist Moltkes Haft in den Gefängniszellen von Berlin und Ravensbrück. Freya von Moltke ist fern und doch anwesend.
Die Ausstattung ist der Kargheit einer Gefängniszelle angemessen und rückt den Abend in einen geistigen Raum, der doch immer einer unwirtlichen äußeren Situation abgerungen werden muss.
„Ich bin nun den vierten Sonntag hier und habe noch keine Kirchenglocke gehört. Die Sonntagsgeräusche unterscheiden sich von den Alltagsgeräuschen dadurch, dass das Hundegebell noch anhaltender ist und die Marschlieder den ganzen Vormittag füllen … Man fühlt sich so durchaus im Land der Gottlosen. Ich habe nie gedacht, dass das so spürbar wäre.“
Helmuth James von Moltke, Konzentrationslager Ravensbrück, 28.2. 1944